Faszinierende Steine mit geschwungenen Furchen und Kanälen

Der Furchenstein verfügt über eine gemusterte Oberfläche mit Kanälen und Löchern, die an die Form eines Labyrinths erinnern. Ihr Vorkommen ist weit verbreitet. So wurden schon Funde in ganz Mitteleuropa gemeldet. Jedoch konzentrieren sich die Fundstellen der Furchensteine jeweils an den Uferbereichen kalkreicher Seen.

Beim ersten Fund eines Furchensteins in der Schweiz des 19. Jahrhunderts gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Kanäle und Löcher im Gestein durch Meerestiere oder Insektenlarven verursacht wurden. Diese These wurde jedoch schnell widerlegt, als erkannt wurde, dass die Furchen immer unter der kalkigen Kruste des Krustensteins lagen.

Der Krustenstein: Das erste Stadium des Kalksteingeschiebes

Wissenschaftler entdeckten bereits früh, dass der Krustenstein ein Kalksteingeschiebe ist, das mit einer kalkigen Kruste überzogen ist. Diese kalkige Kruste besteht aus Cyanobakterien, die selbstständig in der Lage sind, Kalk zu produzieren und auf dem Gestein abzulagern. In kleinen Höckern und Flecken lagern die Cyanobakterien den Kalk auf dem Gestein ab und lassen auf diese weise eine dicke, unebene Kalkkruste entstehen.

Daher können in kalkreichen Gewässern mit ausreichend Cyanobakterien die Krustensteine entstehen, aus denen sich im Laufe der Zeit die markant gemusterten Furchensteine entwickeln.

Der Furchenstein: Das zweite Stadium des Kalksteingeschiebes

Der Krustenstein bildet die Grundlage für den Furchstein. Durch die ungleichmäßige Ablagerung des Kalks in Form von Höckern, können die Kalkablagerungen untereinander korrodieren. Die unterschiedlichen Ausbildungsgrate der blumenkohlähnlichen Röschen aus Kalk auf den Krustensteinen bietet den Angriffspunkt, um das noch nicht verfestigte Substrat anzugreifen.

Die Cyanobakterien sowie verschiedene Pilzarten haben die Möglichkeit, sich in das noch nicht vollständig verfestigte Kalkgestein unter der Kalkkruste zu bohren, sodass sie es an diesen Stellen massiv schwächen. Auf diese Weise können kleine Lebewesen unter die Kruste drängen und die Bildung der Furchen vorantreiben. Weiterhin ist nun auch Wasser in der Lage einzudringen und Kanäle in das Gestein zu spülen. Zusätzlich werden organische Überreste unterhalb der Kalkschicht zersetzt und sorgen durch ihre Verrottung für eine Säuerung des Wassers, was die Korrosion des Gesteins wiederum fördert.

Besitzt ein Kalksteingeschiebe also eine Kruste aus Kalk, so bezeichnet man es als Krustenstein. Liegen unter dieser Kalkkruste Furchen, Kanäle und Löcher, so wird das Gestein als Furchenstein bezeichnet. Dabei ist es unerheblich, ob die Kruste bereits durch äußerliche Faktoren, wie Temperaturunterschiede, Trockenheit oder Stöße vom Gestein abgeplatzt oder noch vollständig erhalten ist.

Am Bodensee und Chiemsee, die beide jeweils über sehr kalkhaltiges Wasser verfügen, wird ein Furchenstein von Einheimischen als Hirnstein oder Hirnstoa bezeichnet, wenn seine Oberflächenstruktur optisch der eines Gehirns ähnelt.

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